Freitag, 9. Mai 2008

Thailand, ein schoenes Land

So wat dii khrap,

Wir sind in Thailand!!
Thailand ist ein Land, das mir gefaellt. Die Vegetation ist aehnlich der in Uganda, das Meer und die Straende sind aehnlich Tansania... nur die Leute! Ich mag diese Leute. Sie sind unkompliziert, clever und ziemlich nett. Essen gibt es an jeder Ecke in so kleinen Imbissen, das gut schmeckt. Die Frauen fahren irgendwie total auf das Essen ab. Fuer meinen Teil gibt's hier zuviel Curry und zuwenig Fleisch. Es gibt ueberall Fahrraeder und Mopeds mit angebauten -wie soll ich sagen?- Beiwagen oder einfach Anbau. In diesen Anbauten wird allerhand transportiert und gemacht, wie z.B. fahrbare Essensstaende. Es ist schon merkwuerdig, wenn ich leute ueberhole, die ihren angezuendeten Grill mit Fleischspiesschen drauf rum fahren. Der Nachteil (wenn es einer ist..) ist, dass man hier keine abgefahrenen Abenteuer erlebt mit extrem merkwuerdigen Menschen wie in Afrika.

Die Insel Ko Samui ist bei weitem nicht das, was wir erwartet hatten. Ueberhaupt, der ganze Hype um diese Insel ist uns verborgen geblieben. Auf der Westkueste gibt es extrem seichtes Wasser, so dass bei jeder Ebbe der Matsch zu sehen ist. Was auch der Grund ist dass, kaum einer hingeht. Auf der Ostseite ist Geschaeftigkeit und die weissen Sandstraende sind nur ein paar Meter breit weil irgendwas hingebaut wurde (entweder ein Ressort oder eine Fressbude). Die Staedte sind nicht unbedingt ansehlich oder praktisch. Alles in Allem kann man mal hin fahren, doch die heiligen 3 Wochen Urlaub hier zu verbringen ist eine Verschwendung.
Weiter noerdlich gibt's eine Insel, die Ko Pha Ngan heisst. Dort soll es schoener sein, doch ist es schwieriger mit dem eigenen Fahrzeug hinzukommen, und es gibt Armeen von 20-25 Jaehrigen, die dort eine Feier nach der anderen halten.

Dagegen ist die Kueste auf dem Festland, weiter suedlich, ein Traum und es gibt hier kaum einen Menschen zu sehen. Touristen schon gar nicht.
Laut LP liegt noch ein Paradies noch vor uns, wenn wir uns auf dem Weg nach Westen machen zum Krabi District. In den 2 Nationalparks werden wir uns auch mal umsehen. Mal sehen.

Wir werden noch ca. 10 Tage im Sueden Thailands verbringen und dann wieder nach Bangkok fahren. Dort wird sich Barbara wieder verabschieden, und ich mache mich auf dem Weg nach Norden.

Alles Gute bis demnaechst
Mike


29.04.2008 Bangkok
Am Fruehstueckstisch treffe ich Linden an, der heute seinen letzten Tag nach 6 Monaten hat und morgen ziemlich frueh nach Hause fliegt. Wir verfransen uns beim Erzaehlen und ploetzlich ist es schon 13:00 und schweine heiss. Im Internet gibt es Jemanden, der alle Motorradhaendler (ich spreche von richtigen Motorraedern) in Bangkok aufgelistet hat, und ich denke, ein Spaziergang waere auch mal ganz nett. Es sind ca. 3km bis dahin und ich oele wie verueckt! Da angekommen werden mir Reifen und der Ersatzbolzen versprochen. Der Weg zurueck bringt nichts Neues, ausser dass ich verschiedene Essstationen ausprobieren kann abseits der Tourimeile.
Wie gesagt, es ist Linden's letzter Abend und wir ziehen los, doch es wird nicht so toll fuer mich, weil sich meine Augen irgendwie entzuendet haben... ich vermute mal von den staendigen Klimaanlagen, die einen schockgefrieren, sobald man wo rein kommt. Ich gehe frueh ins Bett.30.04.2008 Bangkok
Als ich aufwache sind meine Augen ziemlich verschmiert, doch sie tun nicht mehr weh, und im Laufe der ersten Stunde ist alles wieder gut. Ich mache mich mit meiner AT auf die Suche nach der chinesischen Botschaft. Dank Google-Maps ist es nicht schwierig und nach 90 min Wartezeit erklaert man mir, dass eine Einreise mit dem Motorrad nur von Deutschland aus beantragt werden kann. Natuerlich mit der dazugehoerigen Eskorte und den verbundenen Kosten. Das alles dauert etwa 3 Monate. Irgendsowas hatte ich erwartet. Man, diese Reise wird ganz anders als erwartet!
Hinterher zum "Dynamic Motors", der Mopedladen meines Vertrauens, und dort warten 2 neue Dunlops auf mich und ein neuer Bolzen. By the way, lasse ich das Oel wechseln, Bremsbelaege und so allerlei erledigen. Die Jungs sind supernett und alles ist gut!
Abends lerne ich einen jungen Finnen kennen, mit dem ich 3 Stunden politisiere, und hinterher ist der Tag um, weil: Morgen geht's frueh aus den Federn.
01.05.2008 Bangkok
Um 7:45 nehme ich einen Bus zum Flughafen um Barbara endlich abzuholen. Der Flug hat natuerlich Verspaetung und ich unterhalte mich mit einem Flughafenpolizisten, der ziemlich freundlich ist. Und da kommt Barbara aus der Gepaeckabfertigung. Dicke Umarmung und ab zum Taxistand... die ganz normale Abzocke wird da versucht, doch ich bin nicht zum ersten Mal hier! Wir ziehen also eine Etage hoeher zum Abflugschalter. Dort warten Taxis mit Taxometer, die uns in die Stadt bringen fuer ein Drittel des Geldes. Nach etwa einer Stunde sind wir am Hotel, und spaeter ziehen wir durch die naehere Umgebung. Barbara ist begeistert von den Leckereien hier in Thailand und denkt ausserdem noch einen preiswerten Schneider zu finden. Ein passender Reissverschluss fuer die kaputt gegangene Jacke ist aber nicht auffindbar. Der "jet lag" und die Hitze machen sich bemerkbar, und es geht Barbara wie mir am ersten Tag.. also nach einem Absacker ab in die Koje.02.05.2008 Prachuap Khiri Khara
Unser Plan moeglichst frueh loszukommen hat nicht geklappt, weil wir noch ein Moped suchen wollten und weil ich noch 2 Strassenreifen (mit gut 3000km Belag) zuviel habe. Wir ziehen zu Mr. Yon (Werkstatt von vorgestern) und stellen fest, dass es nicht einfach ist ein Moped groesser als 100ccm zu finden. Yon sagt zwar zu, aber nicht innerhalb von 2 Stunden. Wir wollen aber raus aus Bangkok und ziehen bald los Richtung Sueden. An dieser Stelle moechte ich mich nochmals bedanken bei den cleveren Jungs, die GPS ermoeglichen.. Tolle Sache, Jungs! Die Landstrasse, die aus der Stadt und Richtung Sueden fuehrt, ist dreispurig, und wir kommen zuegig weiter. Gott sei dank wegen der Hitze! An einer Tanke mit Restaurant lernen wir einen Franzosen kennen, der uns die wichtigsten kulinarischen Begriffe beibringt, die man am Strassenrand bestellen kann. Landschaftlich erinnert mich alles ziemlich an Uganda mit all den Palmen und dem Gruen ueberall. Die Strasse wird einspurig und schoener, je weiter wir kommen. Gegen 17 Uhr suchen wir eine Bleibe und haben, wie so oft, ein bisschen Pech, weil es einen Feiertag gibt und die schoensten Hotels ausgebucht sind von den Thailaendern, die sich ein langes Wochenende goennen. In Thailand gibt es viele grosse ueberdachte Flaechen, wo es Essbares gibt, so auch hier. Einige Busse voller Thais sind hier und zu unserem Leidwesen begeistern sie sich fuer Karaoke.
03.05.2008 Surat Thani
Langsam machen wir uns auf den Weg weiter nach Sueden, wobei die Landschaft und die Strassen sich von gestern nicht unterscheiden. Mit der Ausnahme, dass wir durch einen Nationalpark fahren auf der Suche nach der Hauptstrasse. Hier haengen die ganzen Thai's ab, die genug von all den Touris haben und nur unter sich sein wollen. Das respektieren wir und ziehen weiter. Zur Mittagszeit Essen wir wieder an einer Garkueche einer Tanke mit haargenauem Timing, denn sobald wir von meiner AT absteigen, plustert es wie verrueckt! Spaeter erfahren wir von einem riesen Wirbelsturm auf der Burmaseite. Hier sitzen wir also, und ich verbringe die Zeit damit nachzusehen, warum meine Bordsteckdose nicht mehr funktioniert. Repariert, und es hoert sogar auf zu regnen und wir ziehen weiter. Nach einiger Zeit fahren wir in Surat Thani ein und suchen die Bootstege und eine Faehrgelegenheit nach Ko Samui. Normalerweise haette ich gesagt, dass wir wieder mal nicht vorbereitet sind, denn die Autofaehre ist 70km weiter..aber dieses Mal liegts am Lonely Planet, denn diese Information ist unter "Air" zu finden... also diesmal nicht meine Schuld.
Dafuer steht da ein ziemlich nobel aussehendes Hotel drin fuer 800Baht/Nacht (16 Euro). Das nehmen wir auch, denn mittlerweile ist es schon dunkel und zu spaet fuer die Faehre.04.05.2008 Taling Ngam (Ko Samui)
Zum Glueck ist hier alles recht gut ausgeschildert und wir finden die Faehre nach 70km. Etwas laenger hat's gedauert bei der Ticketbeschaffung, denn meine AT gilt weder als Mopedchen noch als Auto. Zum Schluss zahle ich den Mopedchenpreis und die Ueberfahrt dauert nur 1 1/2 Stunden. Auf der Insel essen wir erst mal in so'ner kleinen Bude, die ueberall stehen. Ohne Plan fahren wir einfach mal rechts ab und suchen eine Bleibe. Uns ist theoretisch klar, dass die Ostseite RambaZamba heisst und deshalb bleiben wir auf der Westseite. Voreingenommen von gestern, fragen wir bei einem Nobelschuppen mal nach, doch hier sind die Preise anders: 5000B/Nacht!
Einige hundert Meter weiter werden wir aber fuendig bei einem Schweizer Hotel. Etwas enttaeuscht sind wir, als wir den Strand sehen, der ziemlich matschig wirkt. Abends besprechen wir die Lage und machen einen Plan fuer Morgen: Die Insel erkunden und eine Bleibe mit schoenerem Strand suchen. Warum finden wir nie auf Anhieb was Schoenes?05.05.2008 Taling Ngam (Ko Samui) Km:22729
Barbara hat keine Lust die Fahrt als Sozius zu verbringen und mietet sich ein Mopedchen fuer kleines Geld. Die ganze Kueste entlang, durch etliche kleine Pisten und Nebenstrassen checken wir jede Menge Hotels (Bungalows) ab. Im Osten kommen wir durch die Haupt-Tourigebiete, die ziemlich geschaeftig sind. Es gibt tolle Postkartenstraende, doch die sind ziemlich zugebaut und Trubel ist ueberall. Nach stundenlangem Suchen stellt sich heraus, dass wir doch die schoenste Bleibe auf Anhieb gefunden hatten..denn als wir wieder kommen ist Hochwasser, und es sieht aus wie man sich Thailand vorstellt. Hier bleiben wir also doch laenger. Wir lungern rum in unserem Haeusschen und fragen uns, warum es so einen Hype um diese Insel gibt, waehrend der Wind ansteigt und es Barbara sogar ein bisschen kalt wird. Unser Plan, eine Tour in den Marinepark fuer Morgen, wird wegen des Windes erst mal an die Seite geschoben.06.05.2008 Taling Ngam (Ko Samui)
Ach nee, ist das schoen! Die Sonne scheint, wir haben keine Plaene und fruehstuecken lange. Barbara geht an den Pool, waehrend ich hier sitze und diesen Bericht schreibe. Gerade kommt sie an und sagt, dass jetzt erst Urlaubsgefuehle fuer sie aufkommen... na, Gott sei Dank!
Wir liegen also den ganzen Tag am Pool und abends geht's in die Stadt ein bisschen bummeln. Dort werden wir runter gelotst per Handhupe und Schild "Are you hungry?" von einer Myanmarinesin (?), die in einem chinesischen Restaurant arbeitet. Das Essen ist prima, und es gibt einen Sonnenuntergang, weil wir direkt am Meer sitzen. Spaeter beim Bummeln, nach 2 T-Shirts und einer neuen Tasche, finden wir den Weg zurueck zu unserem Bungalow.
07.05.2008 Taling Ngam (Ko Samui)
Relativ freuh stehen wir auf und werden zu unserer Tour zum Marinepark abgeholt. Das Boot ist mit 45 Leuten halb besetzt, und es gibt als erstes Fruehstueck. Wir lernen einige Leute kennen, die von ueberall her kommen. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir den Park und starten los mit dem Kajak. Es ist eine ziemlich schoene Gegend hier, doch so richtig geniessen kann ich es nicht, weil so schnell gepaddelt wird... also zoegern wir das Programm ein wenig hinaus. Nach dem Kajak geht's zu so'nem See auf der Insel, der unterirdisch vom Meer gespeist wird. Ringsum ist die tollste Vegetation, die ich bisher gesehen habe. Nach dem Mittagessen geht's zum Strand mit Program nach Wunsch: Bergklettern, Kajaken, Hoehlenforschen, Schnorcheln oder einfach braten lassen. Barbara entscheidet sich fuer's braten und ich gehe schnorcheln. Tja, das Schorcheln ist nicht so toll, denn es gibt nicht viel zu sehen. Auf dem Heimweg im Boot liegen alle ziemlich matt herum, und wir werden am Hafen vom Minibus weiter "nach Hause" gefahren. Ein Kaffee, ein Pfannkuchen und schon regnet es wieder. Ab in's Zimmer und der Tag ist zuende.
08.05.2008 Nai Plao
Gegen 10h30 machen wir uns auf den Weg zur Faehre. Barbara meint, dass es ihr nicht gut geht und klagt ueber Kopf- und Gliederschmerzen. Sie hat die ganze Nacht nicht schlafen koennen. Wir haben nicht weit zu fahren heute, und sie haelt durch. Nach der Faehre wird's schlimmer und schlimmer. Etwa 30km suedlich fahren wir an einem Ort namens Khanom vorbei, und lassen uns vom Lonely Planet ein Hotel empfehlen. Dort wird nicht viel verhandelt, sondern schnell eine Unterkunft mit Klimaanlage gesucht und hingelegt. Barbara's Temperatur steigt auf 39,6 und wir suchen einen Arzt auf. Er prognostiziert Influenza und verordnet einen Haufen Pillen (hauptsaechlich Vitamine, fiebersenkende Mittel und Schmerztabletten). Das war's erst mal fuer heute.09.05.2008 Nai Plao
Barbara geht es heute schon besser und vom Fieber ist nicht mehr viel zu merken. Trotzdem ist sie sehr schwach auf den Beinen und ruht sich aus in unserem Bungalow. Ich mache derzeit die Waesche und lese den ganzen Tag. Nachmittags gibts mal wieder ein Riesengewitter. Den Abend verbringen wir ruhig am Meer... herrlich!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo Mike und Barbara,

als am 04.05.08 von dem Zyklon in Burma berichtet wurde hatte ich mir echt Sorgen um Dich gemacht. Man weiss ja nie so genau wo du dich gerade befindest. Um so mehr freue ich mich wieder von Dir zu hören.
Schön, dass Barbara jetzt auch bei dir ist. Wollen wir mal hoffen, dass es nur eine Grippe ist die Barbara flach gelegt hat. Man kann sich noch ganz andere Sachen da unten einfangen. Hoffentlich bleibt Sie den Rest des Urlaubs gesund. Es wäre doch wirklich Schade.
Wollt ihr denn jetzt die ganze Tour mit einem Mopedchen weitermachen?

Ich wünsche euch alles Gute.

Übrigens der FC hat heute gewonnen und spielt ab der nächsten Saison wieder 1. Lige.

Nie mehr 2. Liga, nie mehr, nie mehr.

Ne schöne jroß us dem Rheinland
Meyer

Anonym hat gesagt…

Sa wat dii kha!
Schön dass es euch in meiner "zweiten Heimat" gefällt. Ich hoffe ihr findet noch einen Weg mit dem Bike nach Koh Phangan zu kommen, denn es lohnt sich! Ihr wollt weiter Richtung Krabi? Landschaftlich genial, aber stellt euch auf ganz viele Touris ein.
Weiterhin ganz schnelle gute Besserung, Barbara!
Liebe Grüße aus der Eifel
Andrea