Sonntag, 2. Dezember 2007

Sudan die zweite....

Hallo mal wieder,


hoffentlich setzt euch das Wetter in Deutschland nicht zu sehr zu. Uns gehts den Umstaenden entsprechend gut. Wir haben ein kleines Thema bzgl. der Sudanesischen Visas. Als wir vorletzten Montag in der Botschaft unsere Antraege abgaben, sagte man uns, dass es wohl 10 Tage dauern wuerde. Bloed ist aber, dass jetzt das islamische Weihnachten, aeh, Schlachtfest oder so.. ist. Das Ganze bedeutet ein bisschen laenger warten, und zwar so lange, dass wir unsere Plaene aendern muessen. Im Moment sieht es so aus, dass wir die Zeit totschlagen am Strand von Hurghada bis Samstag. Dann fahren wir zum dritten Mal nach Kairo, doch diesmal gehen wir direkt zur Jemenitischen Botschaft. Abhaengig davon, wie lange das dauert (4 Tage ist meine Grenze), fahren wir durch Saudi Arabien oder es geht nach Mombasa. Von dort finde ich sicher ein Boot nach Indien und Werner wird einen Weg nach Hause finden. Unsere Ursprungstour macht keinen Sinn mehr.


Ich freue mich ueber einige Anfragen, wann endlich der naechste Bericht fertig ist, und muss an dieser Stelle ein paar Worte sagen. Am 26.11. bin ich leicht umgekippt mit meinem Moped. So gesehen ist nichts passiert, ausser dass mein PDA ("Jim") dabei kaputt ging. Von da an wechselte ich zum Notizbuch1.0 und muss alles haendisch im Internet-Cafes einfingern. Die I-Net-Cafes werden immer seltener und wenn wir eins finden haben wir meistens wenig Zeit und ganz selten das richtige Kabelzeug um die Fotos hochzuladen. So zieht sich die Zeit... zumal das Hochladen selbst einiges dauert. Ich denke, dass diese Foto-Geschichte zwar nett, doch unpraktisch ist. Na juht... mittlerweile habe ich einen neuen PDA doch mit superneuem Betriebssystem, fuer das es scheinbar keinen Tastaturtreiber gibt.


Ein bisschen zu Syrien:


Mein Favorit bisher! Ziemlich nette Leute und Preise, von denen man traeumt. Der Unterschied zur Turkei ist das Preis-Leistungsverhaeltnis. Wenn ich Sprit bekomme fuer ein paar Cent, und ein Hotelzimmer im Türkischen Standard fuer 2 Euro beziehe, geht bei mir das Herz auf.

Damaskus war das erste Mal, dass ich unter Terminstress gelitten habe. In so einer schoenen Stadt koennte ich locker eine Woche bleiben, doch es sollte wohl nicht sein.


Jordanien:


Von Norden kommend ist es ein teueres Pflaster mit Preisen aehnlich der Turkei, jedoch mit angepasstem Standard. Der Sprit ist mit 30Cent ganz OK. Die Leute sind nett (da muss ich gleich noch eine Theorie los werden). Die Highlights (totes Meer, Petra, Wadi Rum) sind sagenhaft. Was unglaublich scheisse war, war die Tatsache, dass die einzige gruene Stelle am Toten Meer so vollgemuellt war, dass mir schlecht wird. Die Leute scheint es nicht zu stoeren, wenn sie in meterhohen Muellbergen ihre Grills auspacken und Koefte essen.. sind die komisch oder bin ich das?


Aegypten bis jetzt:


Es ist bei weitem nicht so nervig, wie ich es beim letzten Besuch erlebt habe. Bei 0,13 Euro pro Liter Normalbenzin koennte ich den ganzen Tag nur tanken. Die Zimmer fuer 100 Ägyptische Pfund (ca. 12 Euro) sind sauber und gut. Es gibt eine Muellabfuhr!! Es gibt sogar einige Leute, die sich darueber Gedanken machen, echt cool! Irgendwie hat sich das Land zum Positiven entwickelt in den letzten 3 Jahren. Der Verkehr in Kairo ist noch immer eine Herausforderung, und wenn man nicht staendig an die Gefahr denkt, macht es sogar Spass im Chaos mitzuschwimmen.


Genug gesuelzt... hier geht's weiter im Tagebuch


maat et Juht und falls wir nichts mehr voneinander hoeren.. Frohe Weihnachten und guten Rutsch in's 2008!!!


dae Mike


23.11.2007 (7499km) Ceyhan

In dem Hotel flattert ein weisser Wellensittich rum, den wir ganz nett finden und mit dem der Besitzer staendig spricht.

Nach dem Bezahlen muss der Besitzer in die Stadt und haut mit dem Bus ab, und wir sind alleine (zu viert) im Hotel. Beim Packen laueft uns eine Katze ins Hotel, die wir gar nicht bemerkt haben. Jedenfalls macht Werner die Tuer auf und raus kommt die Katze mit dem Vogel in der Backe. Eine Verfolgungsjagt beginnt. Bringt aber nur noch die blutueberstroemten Reste des Wellensittichs. Alle stehen ratlos rum...hmmm.

In der Nacht hat es gefroren, und in der Hoehe bibbern wir uns einen bis in die Naehe von Adana. An einem LKW Rastplatz machen wir Mittag und nutzen die Gelegenheit, die Mopeds etwas zu putzen. Adana gefiel uns nicht allzusehr, so fuhren wir bis Ceyhen durch, wo es nur ein einziges Hotel gibt. Abends in der Stadt essen wir ein Kebab und besorgen uns ein paar Bier.


24.11.2007 (7651km) Hatay

Voellig ohne Zwischenfall kommen wir nach kurzer Fahrt in Hatay an. Der Lonely Planet empfiehlt ein preiswertes Hotel, wo wir Inge und Joerg wieder treffen. Die Stadt ueberrascht uns angenehm. Das beste ist: Es gibt einen riesen Bazar und keiner suelzt uns voll! Überhaupt ist es schwierig, jemanden zu finden, der Englisch oder Deutsch spricht. Mein Handy wird zusehends unzuverlaessiger, und ich kaufe mir ein neues in einem der vielen Laeden.
Bemerkenswert ist die Freundlichkeit der vielen Menschen ueberall. Z.B. wenn wir nach dem Weg ins Hotel fragen, faehrt oefters jemand vor und zeigt uns den Weg. Internet mit WebCam gab's im ersten Stock, so konnte ich per Bildtelefon mit Zuhause quatschen.
25.11.2007 (7918km) Aleppo

Wir rechnen mit 6 Stunden an der Grenze nach Syrien und starten frueh los. Die Personalien abgeben und die Warterei geht los... Nach einer Stunde kommt einer raus und sagt, dass 10US$ helfen wuerden. Doch es werden schnell 30 draus. Eine Versicherung und die Steuer sollten ebenfalls bezahlt werden, wobei irgendwie jeder 1US$ fuer sich einbehaelt. Letztendlich haben wir bezahlt:

Visa 16$ (US); 32$ (D)
Schmiergeld 22$ (US); 12$ (D)
Versicherung 27$, Steuer 9$ (jeder)

Insgesamt bin ich etwa 52 Euro losgeworden und Werner etwa 56. Unterm Strich weit weniger, als wenn wir alles zuhause gemacht haetten. An der Grenze lernen wir Robin (Suedafrikaner) und Matteo (Italiener) kennen, die auf 2 Ducatis auf dem Weg nach Kapstadt sind.

Aleppo ist gross, doch der Verkehr ist OK. Die Suche nach demHotel entpuppte sich als ziemlich ereignissreich, weil wir mit 1000 Leuten gesprochen und nette Gespraeche gefuehrt haben. Wieder werden wir von der Nettigkeit dieser Menschen ueberwaeltigt. Bemerkenswert ist ein Fahrradfahrer, der neben mir her faehrt und mir erzaehlt, dass er 32 Jahre alt sei und noch nichts mit Frauen zu tun hatte....
26.11.2007 (8135km) Tartus

Das Ziel fuer Heute heisst: "Crac de Chevalier" und wir tanken das erste Mal in Syrien. Der Preis von ca. 55Cent gegenueber den 1,80 Euro in der Türkei schmeckt natuerlich. Robin und Matteo beschliessen, mit uns zusammen zu fahren, und wir donnern mit 4 Mopeds durchs Land. Ein Mittagessen gab's in Hama mit einem Tisch voller Haehnchen, Pommes, Salat und Getraenken fuer ca. 3Eur jeder. Ich nehme beim Wenden die Kurve zu eng und prompt faellt mir meine AT wieder hin. Dieses Mal falle ich gegen eine Wand und zerstoere dabei Jim (meinen PDA)...so'n Mist!!

Je mehr Leute zusammen kommen, destro laenger dauern die Pausen. Irgendwo nehmen wir eine falsche Abzweigung und sind erst im Dunkeln in Tartus. Hier finden wir eine schoene Bleibe fuer 3Eur pro Person.
27.11.2007 (8215km) Hosn

mit einem Fruehstueck für 150 SPfund beginnt der Tag. Wir vier setzen die Fahrt zum Crac de Chevalier fort. Es sind nur 70 km zu fahren. Der Temperaturanzeige in der Stadt zeigt 26Grad an, und es wird ziemlich warm. An der Tanke muessen wir durch Oelpfuetzen fahren, wobei das verdampfende Oel an den Motoren ein ungutes Gefuehl gibt. Angekommen checken Werner und ich in einem Hotel direkt gegenueber der Burg ein, die sich wirklich lohnt anzusehen. Es gibt einige Touristen, aber alles ist entspannt. Die Italiener beschliessen weiterzufahren, waehrend wir im Ruhigen an den Mopeds basteln. Ein Ansaugstutzen wurde undicht und mein Stabi endlich wieder montiert.
28.11.2007 (8434km) Palmyra

Fahren, Fahren, Fahren... an Homs vorbei faengt die Wueste an. Sehr schoen anzusehen und locker zu fahren auf Asphalt bis Palmyra. Die Italiener waren nicht am Treffpunkt, weil sie sich Stuerzbuegel haben bauen lassen. Ist aber egal, weil wir von deren Hotelwirt abgefangen werden.

Wieder ein beeindruckender, historischer Bau, der einfach riesig ist, und es dauert seine Zeit, bis wir alles gesehen haben. Ein Teppichverkaeufer nervt und nervt, bis ich ihm sage, was ich gebrauchen kann. Danach habe ich ein ziemlich schoenes Schafsfell fuer meine Sitzbank fuer ca. 7Eur erstanden. Im Internetcafe gibt's wieder Stromausfall und langsam trudeln Robin, Matteo, Inge und Joerg ein, und unser Tisch wird laut und lustig. Mit Barbara gechattet und schon ist der Tag vorbei.
29.11.2007 (8692km) Damaskus

Sofort nach dem Fruehstueck zischen wir zu viert los um unsere bestellten Studentenausweise zu holen.
Der Weg nach Damaskus ist lang und die zwei Tankstellen unterwegs sind schon lange verlassen. An der dritten verlassenen Tanke ist einer, der Sprit aus einem Kanister verkauft...puhh.. 30km vor der Stadt reissen die Befestigungsschrauben der neuen Sturzbuegel unserer Mitstreiter, und wir suchen eine Loesung in einer LKW Werkstatt. Die Loesung ist: Weg mit den Dingern... viel zu schwer.
Das Chaos im Stadtverkehr ist wie erwartet extrem und wir suchen wie immer eine Bleibe. Wie der Zufalll es will, treffen wir George (600TT), Kevin (650GS) , Tom (V-Strom) und Chris (1200GS) und checken ein nach langem Verhandeln. Dieses Mal koennen wir etwas Druck auf den Preis ausueben (wir sind ja genug Leute). Die Stadt selber ist der absolute Hammer und ich wuerde gerne ein paar Tage dranhaengen. Unser Kalender ist jedoch voll, und wir trinken und erzeahlen bis wir gegen 2Uhr rausgeschmissen werden.
30.11.2007 (8981km) Totes Meer

Der Typ von gestern, mit dem ich den Zimmerpreis verhandelt habe, ist natuerlich nicht da und so bekommen wir erst Fruehstueck, als ich mit der Polizei drohe. Mit 8 Motorraedern zu fahren dauert immer einiges, so beschliessen Werner und ich alleine zu fahren und kommen entspannt und froh an der Grenze zu Jordanien an. Das Auschecken aus Syrien kostet wieder 1$ und so kommen wir schnell & einfach nach Jordanien rein. Bis auf den Sprit kostet alles fast soviel wie bei uns, und ich zahle 15Eur fuer das Visa, 15 fuer die Versicherung und 10 fuer die Steuer. Weil wir Zeit haben, steuern wir Amman an und fahren durch die Innenstadt. Eine Menschenmenge erwartet uns. Am Toten Meer gibt's superteure Hotels oder Muellberge, wohin man sieht. Per Zufall kommen wir an einem Haus vorbei, das frueher bewohnt schien und schlagen das Zelt einfach auf der Terrasse auf. Dies ist die erste Nacht im Zelt!!! Ein freundlicher Pakistani bringt uns Essen und Tee.
01.12.2007 (8981km) Totes Meer

Es waere eigentlich idyllisch, wenn nicht immer diese Milliarden von Fliegen auf einem sitzen würden und einen umschwirren. Fruehstueck im Zelt ist die einzige Moeglichkeit dem Herr zu werden. Abwechselnd fuer 3 Stunden fahre zuerst ich an den See und lasse mich wie ein Korken im Wasser treiben. Es ist schon merkwuerdig, beonders wenn ich die Beine zum Grund strecken will... sie schlagen jedes Mal nach hinten um. Ich versuche moeglichst den Kopf salzfrei zu halten, doch das dauernde Umschlagen macht es nicht leicht. Die naechsten 3 Stunden verbringe ich am Zelt, und eine Familie kommt vorbei um in "unserem" Pool zu schwimmen. Natuerlich lassen sie ihren Muell liegen. Die Fliegen machen mich madig, doch meine Insektencreme aus Finnland schafft ein bisschen Abhilfe. Werner trifft die vier anderen Mopedfahrer. Am Abend gibt's die Grosskueche mit vier Campingkochern und einem schoenen Feuerchen, das Werner noch gemacht hat. In die Flamme zu gucken ersetzt jeden Fernseher.
2.12.2007 (9205km) Wadi Musa

Wahrscheinlich regnet es ein einziges Mal in 2 Jahren am Toten Meer. Genau heute Nacht war es soweit. Am Morgen regnet es immer noch, und wir bleiben noch was liegen, bis es aufhoert. Der Plan heute schnell nach Petra zu fahren, die Gegend zu besichtigen und danach nach Wadi Rum zu fahren scheint nicht zu klappen. Zu zweit fahren wir los, weil es eben wieder dauert, bis alle fertig sind. Der Kings Highway entpuppt sich als Durchschnittstrasse, naja, das was wir sehen koennen.. es geht entweder durch irgendwelche Doerfer oder durch den dicksten Nebel, den ich seit langem sah. Eiskalt und spaet kommen wir in Petra an und muessen hier eine Zwangspause einlegen. Wo die Jungs bleiben, weis ich nicht. Die archäologische Staette hat auch schon geschlossen und so koennen wir die Zeit im Netz nutzen. Mal sehen was der Tag morgen bringt.
03.12.2007 (9332km) Wadi Rum

Als erstes heute Morgen ziehen wir durch die Schluchten von Petra. Eine ziemlich beeindruckende Stelle, die man sehen sollte. Ueberhaupt war bisher alles lohnenswert, was wir gesehen haben. Die Gegend ist weitlauefig und es gibt viele Touris. In den Bergen gibt es unendliche Hoehlen, die irgendwie alle als Toilette benutzt wurden...juck..

Hinterher zusammenpacken und wir machen uns auf den Weg nach Wadi Rum. Die Strasse ist bestens asphaltiert, nur die Abbiegespur ist nicht eindeutig genug fuer uns.. also, umdrehen und ab gehts. Wadi Rum ist irgendwie abgesperrt zwischen zwei Steinbergen, wo wir 2 Eur jeder bezahlen um reinzukommen. Die Mopeds sind frei. Der Grund dafuer ist, dass das Fahren im Sand verboten ist und das Dorf nur ca. 2 km weg ist.

Am Dorfende beginnt der Sand und verworrenerweise zeigt der Plan einen Zeltplatz weitere 2km sandeinwaerts an. Solange keiner guckt, machen wir uns auf den Weg. Nach etwa 15m liegt Werner auf der Seite... bei mir sind's 120m. ...man, ist das schwierig! Wir kaempfen uns durch bis zur Quelle von Lawrence und finden ein Beduinenzelt vor. Diese Leute lassen uns unser Zelt aufbauen und wir beschliessen die NAcht hier zu bleiben. Als naechstes Abendessen. Nein, selberkochen waere zu einfach und Werner klaert das Abendbrot mit den Beduinen. Es wird ein ziemlich toller Abend beginnend mit den ganzen Kids, die um uns rumspringen und einer Gemuesesuppe im Beduienenzelt am Feuer.

Gegen 23h00 hoeren wir ein Motorrad und George kommt an... puhh. Durch den Sand im Dunkeln...Respekt!
4.12.07 (9405km) Aqaba

Ein schoener Sonnenaufgang in der Wueste ist schon 'was... doch der Hickhack geht los als Tom ankommt und sagt, dass die Ducatifahrer ebenfalls im Dorf sind. Werner geht's gar nicht gut und er koennte den Tag auf der, nicht vorhandenen, Schuessel verbringen. Thema ist: Ein Auto (mit Fahrer) mieten, der das Gepaeck uebernimmt, und "leicht" die ersten Sandkilometer ueben. Wer kommt mit? Wie? Wann? Wo? Diese Diskussion dauert 4 Stunden und endlich fahren wir los. Solange Werner die Backen auf der Sitzbank behaelt, bleibt er "dicht". 4 Stunden sagenhafter Sand steht bevor. Nach etwa 150m macht es bei mir "klick" und mir faellt wieder ein wie's geht. Klasse! Werner & ich donnern wie wild und haben Spass fuer 10. Allerdings, verbringen wir 3/4 der Zeit mit Warten und anderer Leuts Karren aufheben. Puenktlich zum Dunkelwerden errichen wir den Asphalt, zanken uns mit einem Tankwart, der 4 Euro pro Mann fuer Druckluft haben will. Bezahlt haben wir nichts. Eine Unterkunft in Aqaba ist schnell gefunden.
05.12.2007 (9422km) Nuweiba

Zu viert juckeln wir entspannt zur Faehre los. Laut Hoerensagen gibt es deren 2: Fastboat (105$) und ein Slowboat, das irgendwie billiger zu sein scheint. Nur, genaue Auskuenfte ueber das langsame will keiner geben und wir stehen unter permanentem Zeitdruck. Widerwillig lege ich die Scheine hin und wir treffen wieder auf Tom & George. Ein weiterer Italienischer BMW-Fahrer ist auch da. Jetzt sind's 7 Motorraeder, die durch die Grenzformalitaeten muessen. Kurzgesagt hat der Eintritt nach Aegypten ca. 230Euronen und 5 Stunden gekostet. Das Visa ist dabei mit nur 15US$ dabei!! Die Hotels in Nuweiba sind erwartungsgemaess unter aller Sau, aber wir haben keine Wahl. Am schoensten wird's, wenn morgens um 3 Uhr die Waende aufgestemmt werden um die Wasserleitung zu reparieren. Werner wird etwas unleidig....
06.12.2007 (9586km) Sharm el Sheikh

Gluecklich von diesem Ort wegzukommen donnern wir über die bestens ausgebaute Strasse durch die Bergwueste von Sinai...schon toll!! Unser Plan zu Tauchen und Schnorcheln - entweder in Dahab oder Ras Muhammed - scheint aufzugehen. In Sharm el Sheikh essen wir zu Mittag und denken: "Es wird wohl die letzte Moeglichkeit fuer ein Saufgelage bis Dubai sein". Die Gelegenheit nehmen wir wahr und verbringen die naechsten Stunden mit Hotelsuche. 19Eus ist das beste, was wir finden. Eine Nacht im Hard-Rock-Cafe bringt Droehnung reichlich und gegen 3 sind wir im Bett.
07.12.2007 (9640km) Ras Muhammed

Der Pegel von gestern macht sich bemerkbar, und es wird ein eher passiver Tag. Bis zum Nationalpark ist es nicht weit, aber im Park suchen wir (4) lange nach einem Zeltplatz. Es dauert so lange, dass an Schnorcheln nicht mehr zu denken ist. Zu erwaehnen waere der 150m Spurt, den ich einlegen musste, als mein Zelt vom Wind weggerissen wurde. Aber 2m vor'm Wasser konnte ich durch einen Sprung groessere Probleme vermeiden...puhh. Ach ja, ein Fuchs kommt des Nachts zu Matteo in's Zelt. Am Platz war eine Art Betriebsfeier von irgendwelchen Leuten. Als sie gingen, gaben sie uns Reis mit Fettklumpen...juck.. und jede Menge Wasser. Es geht frueh in die Federn.
08.12.2007 (10328km) Giza

Der Sonnenaufgang ist nahezu atemberaubend und wir machen uns auf denm Weg nach St. Kathrin oder Berg Moses. Unterwegs fahren wir durch ziemlich schoene Wuestenstrecken, wo ich mich hinsetzen muss fuer eine Weile..nur gucken. Das gucken war toll, nur schade dass St. Kathrin zu macht als wir ankommen, wer haette das ahnen koennen? Nun denn, wir reissen Kilometer mit den ueblichen Pausen bis wir nachts in Kairo ankommen. Unser Plan, dass es nachts weniger Verkehr gibt, geht nicht auf und das Abenteuer beginnt. Wir werden schon mal bei 40km/h angeschubst und finden den Weg zu meinem alten Hotel gegenueber der Sphinx. Der Besitzer kann sich noch an mich errinnern.
09.12.2007 (10328km) Giza

Die Fahrt von gestern war wohl anstrengend, denn wir schliefen bis 9 und dasr Fruehstueck zog sich bis 11. Weil eine Taxifahrt nach Kairo nur 2,50Eur kostet und wir das durch 4 teilen, lassen wir die Mopeds stehen und kommen nach einigem Suchen zur Sudanesischen Botschaft. Dort erklaert man uns, dass wir Empfehlungsschreiben unserer Botschaften beboetigen, und die haben natuerlich seit 11h00 zu. Wenigstens wissen wir, wo sie sind und verbringen ein paar Stunden im Aegyptischen Museum, was immer wieder toll ist. Die Syrischen Studentenausweise funktionieren und wir sparen 9Eus jeder. An der Botschaft treffen wir die ganzen Motorradjungs und noch ein paar mehr.
10.12.2007 (10328km) Giza

Der erste Gang heute Morgen ist zu unseren Botschaften um diese Schreiben zu besorgen. Anschliessend in die Sudanesische dran, wo man uns mitteilt, dass wir keine Visas bekommen fuer die naechsten 10 Tage... da ist sie unsere gefuerchtete Verzoegerung. Ein Anruf nachhause ergibt einen Billigflug nach Hurghada fuer unsere Maedels, und die Laune bessert sich schlagartig. Danach ziehen wir Richtung Khan-el-Khalily, wo uns eine unvorstellbare Menschenmenge erwartet (der Grund wird uns erst einige Tage spaeter klar). Hier kann man viel Zeit verbringen. Die unzaehligen Gewuerze jucken in der Nase und ueberhaupt ist es toll. Naja, solange wir nicht zum Tourimarkt gehen. Dort gibt es den ueblichen Schmu.
11.12.2007 (10328km) Giza

Am Morgen wird mir klar, dass ich einen Tag Auszeit nehmen muss. Werner besucht die Pyramiden, waehrend ich mich einfach auf unserer Dachterrasse mich und lese. Zwischendurch fuer 2 Stunden am Moped meinen PDA lade. In dieser Zeit teile ich meine Ohrhoerer mit der 20-jaehrigen Hotelhilfe. Sie erzaehlt mir, dass man so in Aegypten Liebe macht und zeigt mir nebenbei, wo ihre Eltern wohnen. Aus dem Gespraech von gestern weis ich, was das zu bedeuten hat und ziehe mich zurueck auf meine Dachterrasse. Werner und die Italiener kommen zurueck und wir sehen uns bei ein paar Bier die Lightshow der Pyramiden an in 3 Sprachen.
12.12.2007 (10845km) Hurghada

Das Ziel heute heisst: Hurghada. Schlappe 500km sind zu bewaeltigen und wir verabschieden uns vonm Matteo und Robin. Im Vergleich zu frueher bekommen wir keine Eskorte, so koennen wir entspannt Strecke machen. Zu Mittag holen wir Brotzeug an der Tanke, und wir staunen immer wieder, wie diese Typen mitten im Diesel- und Uringestank uns zu ihrem Tisch einladen, wo sie genuesslich essen. Irgendwie ziehen wir es vor am Strand zu essen. In Hurghada werden wir von Farag abgefangen, der uns ein schoenes Hotel fuer 12Euronen zeigt. Spaeter kommt mein Kumpel Sheriff, bekannt aus Alexandria, und wir ziehen los in eine Strandzappelhalle.
13.12.2007 (10845km) Hurghada

Unser polnischer Freund will unbedingt ein paar Fotos von sich, seiner jungen Freundin und den Mopeds haben. Voellig unspektakulaer finden wir mit Hilfe von Farag ein ziemlich nettes Hotel fuer moderates Geld und machen uns auf den Weg zum Flughafen um Barbara und Moni abzuholen.

Riesenfreude bei der Ankunft und uns wird klar: ausser am Hotelstrand liegen und Foto-CDs brennen machen wir erst mal nichts mehr.
14.12.2007 (10845km) Hurghada

Tagsueber gibt's nichts zu erzaehlen. Es ist ein wundervoller Tag.

Des Abends telefoniert Werner mit einem Freund aus der Eifel, der jetzt in Kairo lebt. Er erzaehlt von den bevorstehenden Feiertagen und uns wird klar, dass wir morgen nach den Visas gucken muessen, sollten wir diesen Monat nach Sudan wollen. Die Alternative mit dem Bus zu fahren fuer 5Euro gefaellt uns gut und erspart uns ein neuerliches Abenteur im Kairoer Innenstadtverkehr. 15.12.2007 (10859km) Kairo

Traurig stehen wir auf, denn der Abschied steht bevor. Werner und ich muessen eine Bleibe fuer die Mopeds suchen rechtzeitig um den Bus nach Kairo noch zu erreichen. Deshalb beschliessen die Maedels alleine zum Flughafen zu fahren. Die Traenen werden weniger je kuerzer der Abschied... Weg sind sie und es erscheint wie ein Traum, der jetzt zu Ende ist.

Ein paar Kilometer weiter arbeitet mein Freund Sheriff bei der Autovermietung, wo wir eine bewachte Garage bekommen. Der Bus faehrt puenktlich ab.. Gegen 20h00, im Dunkeln kommen wir in Kairo an, suchen eine Bleibe und den Rest des Abends beschaeftige ich mich mit dem neuen PDA. Die Tastatur geht noch immer nicht.

16.12.2007 (10859km) Kairo

Bezahlt hatten wir gestern Abend schon und so, leicht bepackt, stiefeln wir zur Sudanesischen Botschaft. Ein Aufenthalt von 3 Stunden bringt uns ein "kommt morgen wieder" und ein Wiedersehen mit Inge & Joerg. Man teilt uns mit, dass das Boot in Assuan erst wieder am 30. Dez. geht. Sollten wir morgen kein Visa bekommen, bedeutet das eine Woche Hurghada und zusaetzliche 1000km. Mit dem Freund von Werner, der in Kairo arbeitet, verabreden wir uns fuer 17h00. Andreas und Zilli sind supernette Leute und Freunde aus der Eifel. In deren Haus bleiben wir erst mal bis die Visa-Lage geklaert ist. Andreas kennt vielleicht Jemanden, der helfen kann.

17.12.2007 (10859km) Kairo

Die Versprochene Hilfe ist am Morgen zur Stelle, und es stellt sich raus, dass sein Cousin fuer die Botschaft arbeitet. Leider ist er derzeit in Khartoum, doch er regelt einiges vom Telefon aus. Nach etwa 5 Stunden sieht's so aus: Werner hat sein Visum und mein Antrag liegt noch in Khartoum wegen der supertollen Politik der Amerikner... danke George W. Merkwuerdig wird allerdings der Vorgang fuer Werner: Letzte Woche sagten sie ihm "10 Tage", heute sagen sie ihm, dass Deutsche ein Visa direkt haben koennen und sein Antrag noch da waere?! Der Antrag lag jetzt 8 Tage rum und erst durch "Connections" guckt da mal einer drauf. Meiner war wenigstens schon mal in der Post. In der Islamischen Welt passiert bis Montag nichts mehr wegem dem Opferfest, und so haben wir wieder einige Tage Leerlauf. Der Abend mit Zilli und Andreas ist wieder nett.

18.12.2007 (10859km) Hurghada

Grosse Verabschiedung von Andreas, Zilli und den Töchtern. Wir werden zum Bus gefahren und steigen ein. Und bekommen einen Platz diesmal ohne kaputten Sitz. Dafuer hat es fast das Doppelte gekostet (70EL=ca 9Eur). In Hurghada angekommen stellt sich raus, dass hier fast jeder Deutsch spricht und dass mein Kumpel Sheriff nach Alexandria (Familie) gefahren ist. Hat er wohl vergessen zu erwaehnen. Wir bekommen aber die Mopeds vom Kollegen und steigen im Hotel vom letzten Mal ab. Werner leidet noch ein wenig vom Wein und Bier gestern Abend und ich ziehe nochmal los in die Stadt, wo eigentlich nichts passiert ist.

19.12.2007 (10859km) Hurghada

Ein Tag am Strand ist angesagt und nach einem langen Fruehstueck machen wir das auch. George taucht auf mit seiner TT nach einer Woche Damenbesuch aus der Heimat. Eine ziemlich lange Zeit verbringe ich im I-Net Cafe um diesen Bericht zu schreiben... es kommt ganz schoen was zusammen und ich werde nicht fertig.

20.12.2007 (10859km) Hurghada

Werner hat die Faxen dicke mit dem herumsitzen und faehrt zusammen mit George nach Luxor, waehrend ich irgendwie zu gar nichts Lust habe. In der Zwischenzeit haben wir uns eine Aegyptische SIM-Card zugelegt um hier preiswert telefonieren zu koennen. Jetzt koennen wir schneller an Infos kommen. Nach 5 Stunden Sonneliege sitze ich wieder hier und schreibe den Bericht zuende. Dummerweise habe ich kein Kabelzeug dabei fuer die letzten 6 Fotos... die fuege ich nach sobald es geht. Sollte der Plan aufgehen, ist Werner morgen Abend wieder da und Samstag gehts nach Kairo... zum letzten Mal, das schwoere ich!